Vier Schritte, um von der Kunst der Improvisation zu profitieren

Seit 2013 bin ich Teil Deutschlands erfolgreichstem Improvisationstheater – dem Harlekin Theater Tübingen. Woche um Woche entwickeln wir beim „Theatersport“ Geschichten aus dem Nichts, improvisieren in Film- und Theaterstilen, komponieren spontan Songs jeglicher Musikrichtungen und begeistern das Publikum durch Gedichte und Expertenvorträge. All diese Dinge entstehen ohne jegliche Vorbereitung und im Moment – ohne Fallschirm und doppeltem Boden und mit dem Wissen, dass man immer wieder scheitern wird.
Doch das Improvisieren ist seit der ersten Begegnung so viel mehr als nur ein reines Bühnenprogramm für mich. Ich habe die Improvisation mit ihrem Mindset und auch die Techniken in meinen Alltag integriert – sowohl in den beruflichen, wie auch in den privaten. Die positiven Effekte sind enorm und geben mir Werkzeuge an die Hand, die als Basis für Buzzwords wie Agilität, Flexibilität und Innovation dienen. Und das Gute an der Sache: Die Techniken des Improvisierens kann man lernen!
In diesem Artikel zeigen wir Ihnen in vier Schritten, wie Sie von der Kunst der Improvisation profitieren können.

Wozu Improvisation im Berufsalltag?

Kein Tag ist wie der andere, die Welt ist in Bewegung. Mit „Agilität“ fordern Unternehmen flexiblere Projektmethoden, mit dem Konzept „New Work“ wird der Sinn der Arbeit in Einklang mit dem Privatleben gebracht und überhaupt sind Unternehmen in Zeiten der Digitalisierung mehr denn je zum Wachstum verdammt. Puh, das alles klingt nicht nur unfassbar anstrengend, sondern auch nahezu unmöglich.
Improvisation ist mit Sicherheit kein Allheilmittel, bietet aber dennoch konkrete Ansätze, um Veränderungen nachhaltig positiv zu besetzen und aus Angst und Risiken Chancen zu entwickeln.
Die nachfolgenden vier Schritte haben meinen Alltag verändert und vielleicht können auch Sie davon profitieren:

Schritt 1: Am Mindset arbeiten.

Die Basis der Improvisation wird gebildet aus zwei Kompetenzen: Akzeptieren und (die Lust am) Scheitern. Ohne diese Eigenschaften ist Improvisation nicht möglich und damit auch der Weg zu Innovationen und Veränderungen versperrt. Beide Eigenschaften setzen am Mindset an – hier muss also an der Basis gearbeitet werden, bevor irgendein neues Tool oder eine neue Methodik eingeführt wird. Doch was hat es mit dem Akzeptieren und dem Scheitern auf sich?

Schritt 2: Akzeptieren lernen.

Die Theorie um das „Haus der Veränderung“ besagt zusammengefasst, dass wir im Prozess der Veränderung mehrere Phasen, oder um im Bild zu bleiben, mehrere Räume durchlaufen. Erst der letzte Raum ist der Raum der Akzeptanz, der schlussendlich eine Veränderung ermöglicht. Diese Akzeptanz setzt neue Energie frei, öffnet neue Türen, hilft uns dabei aktiv zu werden und die Kontrolle zurück zu erlangen.
Wir können es nicht immer verhindern, alle anderen Räume wie z.B. den der Ablehnung, auszulassen. Wir können aber durch die Grundregel der Akzeptanz den zeitlichen Verlauf verändern. Indem ich lerne, dass die Akzeptanz der Schlüssel zu neuen Chancen ist, kann ich schneller aus den anderen Räumen kommen und baue mir selbst damit die Grundlagen zu positiven Veränderungen.
Mehr über die Kunst des Akzeptierens finden Sie hier.

Schritt 3: Die Lust am Scheitern entdecken.

Neben dem Akzeptieren ist das Scheitern der zweite elementare Baustein der Improvisation. Habe ich es geschafft zu akzeptieren, bin ich nämlich nicht am Ende angelangt – die Reise beginnt jetzt erst. Doch ohne die Bereitschaft zu scheitern, wird sie nicht lange dauern. Denn Veränderung benötigt Mut, um ein Scheitern zuzulassen. Je gravierender die Veränderung, desto mehr Mut wird von uns abverlangt. Doch jede Veränderung birgt nunmal auch ein Risiko zu scheitern.

Im Improvisationstheater ist das Scheitern nicht nur notwendig, sogar gewünscht. Unser Publikum will sehen und spüren, wie wir uns der scheinbar unlösbaren Aufgabe stellen, einen Krimi zu improvisieren, in welchem die Mordwaffe eine Eiswaffel sein soll und in welchem der Mord – vorgegeben durch das Publikum – in einem Zeltlager in der Wüste Gobi verübt wird.
Wir Schauspieler:innen wissen: Wir können hier nur scheitern. Die Frage aber ist: wie? Denn beim Improvisieren ist der Weg oder die Geschichte oftmals viel spannender, als das Ergebnis. Und daher erlernen wir „die Lust am Scheitern“. Wir wollen scheitern. Um am Ende eine Geschichte erzählt zu haben, mit der niemand zuvor rechnen konnte – wir nicht und das Publikum nicht.

Im Berufsalltag ist Scheitern in der Regel etwas, was verhindert werden soll. Dabei liefern uns gescheiterte Projekte unzählige Erfahrungswerte oder vielleicht sogar unerwartetete Ergebnisse.

Schritt 4: Raum schaffen für Innovationen.

Damit eine Lust am Scheitern und damit die Grundlage für Innovationen entstehen kann, muss der Raum dafür geschaffen werden. Niemand wird sich gerne hohen Risiken aussetzen, wenn die Rahmenbedingungen dafür vorab schlecht oder nicht vorhanden sind. Aus genau diesem Grund gibt es Innovationszentren, Abteilungen zu neuen Geschäftsfeldern mit mehr Spielraum und dergleichen. Wollen auch Sie von Innovationen profitieren, müssen Sie den Menschen die dafür zuständig sein sollen auch den Raum schaffen und ermöglichen.

Mein Angebot an Sie:

Mit unseren Workshops schaffen wir einen Raum für Entwicklung. Im Fokus steht die Entwicklung des Einzelnen als Basis für die Entwicklung eines Teams.
Durch praktische Übungen aus der Kommunikation und der Improvisation ermutigen wir die Teilnehmer:innen die Komfortzone zu verlassen um das Thema „Veränderung“ nachhaltig positiv zu besetzen. Gemeinsam wird „nach vorn gescheitert“ und erlebt, welche Chancen durch Scheitern entstehen.
Investieren Sie in die Zukunft des Unternehmens indem Sie in Ihre Mitarbeiter:innen und Kollegen/Kolleginnen investieren. Ob im Rahmen einer Keynote oder als praktischer Workshop – wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme und darauf, Sie auf Ihrem Weg begleiten zu dürfen!
Für mehr Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung – schreiben Sie uns direkt an: info@teamprovisation.de